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08. Jänner 2024

ChatGPT - geniale Lernhilfe oder Ende unserer kreativen Freiheit?

Er kann zielgenau auf Fragen antworten, Texte schreiben, Reden ausarbeiten, politische Debatten führen, komplexe Hausaufgaben verfassen und, und, und – der Textroboter ChatGBT, eine Sprachsoftware mit künstlicher Intelligenz, die eine gigantische Text- und Bilder-Datenmenge verwalten und in Sekundenschnelle „ausspucken“ kann, ist seit geraumer Zeit in aller Munde.

ChatGPT  -  geniale Lernhilfe oder Ende unserer kreativen Freiheit?

 

Er kann zielgenau auf Fragen antworten, Texte schreiben, Reden ausarbeiten, politische Debatten führen, komplexe Hausaufgaben verfassen und, und, und – der Textroboter ChatGBT, eine Sprachsoftware mit künstlicher Intelligenz, die eine gigantische Text- und Bilder-Datenmenge verwalten und in Sekundenschnelle „ausspucken“ kann, ist seit geraumer Zeit in aller Munde. Wie grundlegend KI unsere Gesellschaft – nicht nur im Bereich der Medizin, sondern auch des Bildungssystems, der öffentlichen Kommunikation und Meinungsbildung und der Verwaltung – verändern wird, wird sich in nicht allzu ferner Zukunft zeigen.

Es ist unglaublich, was ein textgenerierendes Sprachprogramm wie ChatGBT alles kann: analysieren, Zusammenhänge erkennen, kritische Fragen stellen und kluge Antworten geben, Lösungen finden, aus mehreren Quellen komplett neue Texte kombinieren, den Sprachstil bestimmen und die Grammatik überprüfen. Kein Wunder, dass seit November 2022, als ChatGBT (Chat Generated  Pre-trained Transformer) kostenlos zur Verfügung gestellt wurde, Millionen von Usern auf diese Art von künstlichen neuronalen Netzen zurückgreifen – darunter immer mehr Schüler und Studierende. Die Leistungen dieser Technologie sind so beachtenswert, dass die Dialoge und Texte, die entstehen, denen von Menschen derart täuschend ähnlich sind, dass es selbst für ein geschultes Auge schwer zu erkennen ist, aus welcher Feder sie stammen.

Wenn man den Lernenden Glauben schenkt, geht es nicht vordergründig ums Schummeln, sondern darum, effektiver und besser lernen zu können – indem sie KI-Tools benutzen, um Inspiration und ein besseres Verständnis für das zu erforschende Thema zu bekommen. Sie betrachten zumeist das intelligente Sprachprogramm quasi als Unterstützung.

Doch auch, wenn es perfekt zu sein scheint, erlaube ich mir einige Fragen stellen zu dürfen: Kann ChatGBT letztendlich menschliche Kreativität ersetzen? Kann es die Gedankenblitze entstehen lassen, die aufkommen, wenn man sich selbst in ein Thema einarbeitet? Wenn man seinen Geist auf der Suche nach der besseren Formulierung oder Lösung wandern lässt? KI-Tools können zwar das Lernen erleichtern, sind aber kein Ersatz für Lehrer, die – wenn sie von Visionen getragen werden – zu Mentoren werden, die einen entscheidenden Einfluss auf den Lebensweg mancher Schüler haben können. Sie werden niemals das menschliche Miteinander, die lebendige Interaktion und die Kommunikation miteinander ersetzen können, die so viel Kreatives und unerwarteten Input in unser Leben bringen.

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